Dass sie so viele sind, die in der gleichen Situation sind, wurde den Senioren erst so richtig bewusst, als sie alle gemeinsam an einem Tisch im Langenberg Park saßen. Normalerweise erhalten sie nämlich zu Hause Besuch von den Ehrenamtlichen der Caritas.
Nun aber hatten die Koordinatorinnen Heike Cura und Sandra Wölker zum gemeinsamen Frühstück in den Park eingeladen. 10 ehrenamtliche Seniorenbegleiter und -begleiterinnen gibt es. 20 Senioren werden durch sie und die 2 hauptamtlichen Caritas Mitarbeiterinnen schon seit vielen Jahren betreut.
Bei schönstem Wetter genossen die Teilnehmenden das Frühstück unter freiem Himmel und kamen schnell ins Gespräch miteinander. "Vieles hat die Corona-Pandemie zerstört. Es wird Zeit die Ärmel hoch zu krempeln und was Neues entstehen zu lassen", findet einer der teilnehmenden Senioren. Auch für Heike Cura von der Caritas ist es wichtig, jetzt einen Neuanfang zu wagen. "Es ist für die Senioren so wichtig, dass sie über solche Aktionen Gemeinschaft erleben. Wichtig finde ich, dass auch kleine Aktionen dazu genutzt werden können, um der Einsamkeit im Alter entgegen zu wirken. Hier können die Senioren neue Kontakte knüpfen, einfach mal reden und sich auf ein neues Treffen freuen. Im Alltag geht dieses Gefühl von Lebensfreude häufig verloren. Der Mensch braucht soziale Kontakte, um glücklich zu sein. Wir helfen, dass sie die bekommen".
Beim Frühstück im Park fand nun erstmals ein Austausch in großer Runde statt. "Sonst baut das Angebot auf Einzelkontakten auf. Meist sind die betreuten Senioren nämlich nicht in der Lage, an Gruppenaktivitäten teilzunehmen. Teilweise auf Grund ihrer Einschränkungen, teilweise einfach aus dem Grund, weil sie schon so lange allein sind, dass sie erst wieder langsam soziale Kontakte aufbauen können. Dass sich jetzt einmal alle treffen, hat den Menschen sehr gut getan. Für alle wurde spürbar, wie wertvoll Gemeinschaft ist. Und alle hatten direkt Anknüpfungspunkte, weil die Lebenssituation eben ähnlich ist", freut sich Sandra Wölker über den Erfolg der Veranstaltung.
Der ehrenamtliche Besuchsdienst ist ein fest etabliertes Angebot der Caritas. Meist starten die Besuche im häuslichen Umfeld der Senioren. Über die Zeit entwickeln sich so feste Beziehungen, die auch nicht abreißen, wenn Senioren ggf. ins Altenheim umziehen. "Die Ehrenamtlichen hier sind sehr engagiert und setzen sich für ihr Gegenüber ein. Wir versuchen alle, Beziehungsabbrüche zu vermeiden. Der Besuchsdienst hilft auch beim Ankommen in der neuen Umgebung", weiß Heike Cura.