Endlich 18! und dann? Für junge Erwachsene, die kein behütetes Zuhause haben, fängt dann der Ernst des Lebens an. Und der droht direkt mit Wohnungslosigkeit. Denn dann müssen sie auf eigenen Beinen stehen. Nur wie? Deshalb geben wir nicht auf und bitten um Unterstützung für Menschen, die dringend eine günstige Wohnung suchen.
Der Start ins Erwachsenen-Leben ist für meisten Jugendlichen ein freudiger Meilenstein. Endlich bestimmen sie selbst über ihr Leben. Für Mira* (Name geändert) geht der Ernst des Lebens nun direkt los - und zwar mit all seinen Schattenseiten. Weil Mira* kein behütetes Zuhause hat, sondern in einer Wohngruppe für Kinder und Jugendliche betreut wird, gibt es kein "Hotel Mama", in dem sie während ihrer Ausbildung bleiben kann. Für sie steht mit der Volljährigkeit auch direkt die volle Selbstständigkeit an. Weil es eben schnell überfordernd sein kann, wenn junge Erwachsene direkt mit der Volljährigkeit direkt Verantwortung für ihre finanzielle Eigenständigkeit, ihre berufliche Perspektive und die eigene Wohnung übernehmen müssen, gibt es Verselbstständigungsprojekte. Allerdings übernehmen nicht alle Jugendämter diese Kosten. Und so kann es wie bei Mira passieren, dass sie mit 18 ins kalte Wasser geworfen werden.
Bezahlbarer Wohnraum = Mangelware
Wenn die Sorge um die Wohnung nicht wäre, könnte Mira* sogar zuversichtlich in die Zukunft blicken. Denn sie hat einiges geschafft: sie macht eine Ausbildung als Kinderpflegerin, hat ihre Finanzen im Griff und einen stabilen Freundeskreis. Sie wird von den Pädagog*innen ambulant weiter betreut. Denn auch wenn keine Familie Rückendeckung geben kann, steht zumindest das Team beim Sprung ins Erwachsenen-Leben beratend zur Seite.
Mira* bringt alles mit, was sich Vermieter wünschen: sie hält ihre Sachen in Ordnung, ist reinlich und zuverlässig, hat keine Haustiere. Die Miete wird vom Jobcenter übernommen, ist also auch sichergestellt. Allerdings ist genau das auch der heikle Punkt: mit ihrem Ausbildungsgehalt kann sie sich keine großen Sprünge erlauben und ist auf die Miete festgelegt, die das Jobcenter übernimmt. Und das sind
- für 45-50 m²
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in Rhede 386,00€ kalt (Heizkosten werden vom Jobcenter übernommen)
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in Bocholt n318,50€ kalt (Heizkosten werden vom Jobcenter übernommen)
"Die junge Frau steht auf allen Wartelisten, geht alle Wohnungsinserate durch, hat schon zig Zettel ausgehängt, aber ohne Erfolg", blickt ihre Bezugspädagogin auf die bisherigen Versuche zurück, eine Wohnung zu finden. Aber in dieser Konstellation ist es wie die Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Die Hoffnung aufgeben, will aber keiner. Denn das Team der stationären Hilfen will, dass die junge Frau eine Chance auf einen guten Start ins Erwachsenen-Leben hat. "Damit sie sich auf ihre Ausbildung konzentrieren kann, eine Stelle antreten kann, braucht sie eine Wohnung. Hier gibt es kein "Hotel Mama", in das sie sich flüchten kann", sagt die Bezugspädagogin, die sie in der Wohngruppe betreut. Wer die junge Frau mit passendem Wohnraum unterstützen kann, darf sich gerne beim Team der stationären Hilfen melden Wohngruppe.oase@caritas-bocholt.de